In der Kommunikation sind die Worte eines Sprechers nur ein Bruchteil seiner Bemühungen. Die Tonhöhe und der Tonfall seiner Stimme, die Geschwindigkeit und der Rhythmus des gesprochenen Wortes und die Pausen zwischen den Worten können mehr ausdrücken als das, was durch Worte allein mitgeteilt wird. Außerdem vermitteln seine Gesten, seine Körperhaltung, seine Pose und seine Mimik meist eine Vielzahl subtiler Signale. Diese nonverbalen Elemente können dem Zuhörer wichtige Hinweise auf die Gedanken und Gefühle des Sprechers geben und so die Worte des Sprechers untermauern oder widerlegen.
Die am häufigsten und beiläufigsten zitierte Studie über die relative Bedeutung von verbalen und nonverbalen Botschaften in der persönlichen Kommunikation stammt von Prof. Albert Mehrabian von der University of California in Los Angeles. In den 1970er Jahren legten seine Studien nahe, dass wir unsere Gefühle, Einstellungen und Überzeugungen über das, was jemand sagt, überwiegend nicht von den tatsächlich gesprochenen Worten ableiten, sondern von der Körpersprache und dem Tonfall des Sprechers.
In der Tat quantifizierte Prof. Mehrabian diese Tendenz: Worte, Tonfall und Körpersprache machen jeweils 7%, 38% und 55% der persönlichen Kommunikation aus.
Die nonverbalen Elemente sind besonders wichtig für die Kommunikation von Gefühlen und Einstellungen, vor allem, wenn sie inkongruent sind: Wenn Worte und Körpersprache nicht übereinstimmen, neigt man dazu, der Körpersprache zu glauben.
Wenn die Worte und die Körpersprache eines Sprechers voneinander abweichen, werden die Zuhörer eher der nonverbalen Kommunikation des Sprechers glauben und nicht seinen Worten. Nehmen wir zum Beispiel an, eine Person sagt: „Ich habe kein Problem mit Ihnen!“, während sie den Blickkontakt vermeidet, ängstlich aussieht und eine geschlossene Körpersprache an den Tag legt. Unabhängig vom inneren Monolog der Person wird der Zuhörer wahrscheinlich eher der vorherrschenden Form der Kommunikation vertrauen, die nach Prof. Mehrabians Erkenntnissen nonverbal ist (38% + 55%), als der wörtlichen Bedeutung der Worte (7%)
Ich habe zwei Argumente gegen die zu vereinfachte Interpretation der „7-38-55-Regel“. Erstens ist es sehr schwierig, den Einfluss von Tonfall und Körpersprache auf die Wirksamkeit der Kommunikation zu quantifizieren. Zweitens sind solche Quantifizierungen sehr subjektiv und können nicht als Regel auf alle Kontexte angewendet werden. Prof. Mehrabian selbst hat gewarnt,
„Total Liking = 7% Verbal Liking + 38% Vocal Liking + 55% Facial Liking. Bitte beachten Sie, dass diese und andere Gleichungen bezüglich der relativen Bedeutung von verbalen und nonverbalen Botschaften aus Experimenten abgeleitet wurden, die sich mit der Kommunikation von Gefühlen und Einstellungen (d. h. Sympathie und Abneigung) befassten. Wenn ein Kommunikator nicht über seine Gefühle oder Einstellungen spricht, sind diese Gleichungen nicht anwendbar.“
Diese Studie ist eine praktische – wenn auch nicht genaue – Erinnerung daran, dass nonverbale Hinweise wertvoller und aussagekräftiger sein können als verbale. Um in unserer verbalen Kommunikation effektiv und überzeugend zu sein – bei Präsentationen, öffentlichen Reden oder in der persönlichen Kommunikation – ist es daher wichtig, unsere Worte mit dem richtigen Tonfall und der passenden Körpersprache zu ergänzen.