Papa John’s Werbung in den 1990er Jahren prahlte berühmt mit „Bessere Zutaten. Bessere Pizza. Papa John’s.“
Nachdem die Werbung so weit ging, die Zutaten von Papa John’s direkt mit denen der Konkurrenten zu vergleichen, reichte Pizza Hut 1997 eine Klage ein, die zu einem etwa dreijährigen Rechtsstreit und nicht viel mehr führte.
Pizza Hut ist die zweitgrößte Pizzakette in den USA mit einem Umsatz von 5,5 Milliarden Dollar im Jahr 2018, laut einer Studie von Technomic, die die Restaurantbranche verfolgt. Papa John’s rangiert an vierter Stelle mit einem Umsatz von 2,7 Mrd. US-Dollar. Domino’s führt mit 6,5 Milliarden Dollar Umsatz und Little Caesars liegt mit 3,8 Milliarden Dollar Umsatz auf Platz drei.
Die Geburt eines Slogans…und eines Kampfes.
Papa John’s engagierte die Beratungsfirma Trout & Partners, die 1995 den umstrittenen Slogan prägte. Damals hatte Papa John’s nur ein Viertel der Filialen, die Pizza Hut hatte, also lag der Fokus nicht auf Erreichbarkeit, sondern auf Qualität. „Bessere Zutaten, bessere Pizza“ war ein Erfolg.
Aber nicht bei jedem.
David Novak, der damalige Präsident von Pizza Hut, störte sich an der Phrase, die den Leuten vorgaukelte, Papa John’s verwende bessere Zutaten, ohne dies zu belegen. Der Krieg der Worte verwandelte sich in eine Werbeschlacht, in der jedes Unternehmen das andere herausforderte.
Papa John’s vs. Pizza Hut
Pizza Hut reichte schließlich eine bundesweite Klage wegen falscher Werbung gegen Papa John’s ein. Die Klage stammte von Papa John’s berühmtem Slogan, verbunden mit einer nationalen Werbekampagne. In einer der Anzeigen wurde behauptet, dass Papa John’s bei Geschmackstests gegenüber Pizza Hut „haushoch gewonnen“ habe. Andere Anzeigen in der Kampagne behaupteten, dass die Soße und der Teig von Papa John besser seien als die von Pizza Hut, weil sie mit frischen Tomaten und gefiltertem Wasser hergestellt würden und keine Zutaten wie „Xanthan“ und „hydrolysiertes Sojaprotein“ enthielten.
Die Anwälte von Pizza Hut sagten, sie hätten wissenschaftliche Beweise dafür, dass die Zutaten von Papa John den Geschmack der Pizza nicht beeinträchtigten. Sie argumentierten, dass Papa Johns Werbung gegen Bundesrecht verstoße, weil sie ohne Beweise behaupte, dass Kunden sich auf den Slogan „Bessere Zutaten, bessere Pizza“ verließen, um ihre Pizzakaufentscheidung darauf zu stützen; daher sei Papa Johns Werbekampagne in ihren Augen irreführend.
Die rechtlichen Entscheidungen
Zunächst stellte sich eine Jury auf die Seite von Pizza Hut und stimmte zu, dass Papa Johns Behauptungen über bessere Soße und besseren Teig falsch oder irreführend waren. Der Richter ordnete an, dass Papa John’s den Slogan „Bessere Zutaten, bessere Pizza“ nicht mehr verwenden darf und sprach Pizza Hut 467.619 $ Schadenersatz zu. Dies war ein Tropfen auf den heißen Stein für Pizza Hut, aber der eigentliche Preis war, Papa John’s dazu zu bringen, den Slogan nicht mehr zu verwenden. Der Richter wies Papa John’s an, keine Materialien mit diesem Slogan mehr zu verwenden, Anzeigen zurückzuziehen und Pizza Hut außerdem 12,5 Millionen Dollar Schadenersatz zu zahlen.
Papa Johns legte erfolgreich Berufung gegen das Urteil ein und argumentierte, dass der Slogan lediglich eine Meinungsäußerung sei, die nicht als wörtliche Tatsache genommen werden dürfe. Sie als Unternehmen glaubten, dass sie bessere Zutaten verwendeten, was zu einer besseren Pizza führe. Sie argumentierten, ihre Prahlerei sei nicht anders als die Behauptung von Pizza Hut, sie hätten „die beste Pizza unter einem Dach“
Das Bundesberufungsgericht sagte, die Geschworenen seien nie gefragt worden, ob die Verbraucher sich auf Papa Johns „bessere“ Behauptungen verließen, wenn sie entschieden, welche Pizza sie kaufen wollten. Und so hob das 5. US-Berufungsgericht im September 2000 das Urteil auf und entschied zu Gunsten von Papa John’s. Das Unternehmen durfte den Slogan wieder verwenden und musste Pizza Hut keinen Schadenersatz zahlen.