Evidenzbasierte Leitlinien für die chiropraktische Behandlung von Erwachsenen mit Kopfschmerzen

Zielsetzung: Das Ziel dieses Manuskripts ist es, evidenzbasierte Praxisempfehlungen für die chiropraktische Behandlung von Kopfschmerzen bei Erwachsenen zu geben.

Methoden: Systematische Literaturrecherchen von kontrollierten klinischen Studien, die bis August 2009 veröffentlicht wurden und für die chiropraktische Praxis relevant sind, wurden mit Hilfe der Datenbanken MEDLINE; EMBASE; Allied and Complementary Medicine; dem Cumulative Index to Nursing and Allied Health Literature; Manual, Alternative, and Natural Therapy Index System; Alt HealthWatch; Index to Chiropractic Literature; und der Cochrane Library durchgeführt. Die Anzahl, Qualität und Konsistenz der Befunde wurden berücksichtigt, um eine Gesamtstärke der Evidenz (stark, mäßig, begrenzt oder widersprüchlich) zuzuordnen und um Praxisempfehlungen zu formulieren.

Ergebnisse: Einundzwanzig Artikel erfüllten die Einschlusskriterien und wurden zur Entwicklung von Empfehlungen herangezogen. Die Evidenz überstieg ein moderates Niveau nicht. Bei Migräne werden Wirbelsäulenmanipulation und multimodale, multidisziplinäre Interventionen einschließlich Massage für das Management von Patienten mit episodischer oder chronischer Migräne empfohlen. Bei Kopfschmerzen vom Spannungstyp kann die spinale Manipulation nicht für das Management von episodischem Kopfschmerz vom Spannungstyp empfohlen werden. Eine Empfehlung für oder gegen die Anwendung der spinalen Manipulation bei Patienten mit chronischem Kopfschmerz vom Spannungstyp kann nicht gegeben werden. Eine niedrig belastende kraniozervikale Mobilisation kann für das längerfristige Management von Patienten mit episodischen oder chronischen Kopfschmerzen vom Spannungstyp von Vorteil sein. Bei zervikogenem Kopfschmerz wird eine Wirbelsäulenmanipulation empfohlen. Gelenkmobilisation oder Übungen der tiefen Nackenflexoren können die Symptome verbessern. Es gibt keinen konsistenten additiven Nutzen der Kombination von Gelenkmobilisation und tiefen Nackenbeugerübungen bei Patienten mit zervikogenen Kopfschmerzen. Unerwünschte Ereignisse wurden in den meisten klinischen Studien nicht angesprochen; und wenn doch, dann gab es keine oder sie waren geringfügig.

Schlussfolgerungen: Es gibt Hinweise darauf, dass chiropraktische Behandlung, einschließlich Wirbelsäulenmanipulation, Migräne und zervikogene Kopfschmerzen verbessert. Die Art, Häufigkeit, Dosierung und Dauer der Behandlung(en) sollte auf Leitlinienempfehlungen, klinischer Erfahrung und Befunden basieren. Die Evidenz für den Einsatz der Wirbelsäulenmanipulation als isolierte Intervention bei Patienten mit Kopfschmerzen vom Spannungstyp bleibt unklar.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.