Hohlkörperplatte

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Eine Hohlkernplatte, auch Hohlkörperplatte, Hohlkernbohle oder einfach Betonbohle genannt, ist eine Fertigteilplatte aus Spannbeton, die typischerweise beim Bau von Decken in mehrstöckigen Wohnhäusern verwendet wird. Die Platte ist vor allem in Ländern beliebt, in denen der Schwerpunkt des Wohnungsbaus auf Betonfertigteilen liegt, darunter in Nordeuropa und den ehemaligen sozialistischen Ländern Osteuropas. Die Popularität von Betonfertigteilen ist mit erdbebenarmen Zonen und wirtschaftlicheren Konstruktionen verbunden, weil sie eine schnelle Gebäudemontage, ein geringeres Eigengewicht (weniger Material) usw. ermöglichen. Fertigteil-Hohlkörperelemente sind auch als das nachhaltigste Decken-/Dachsystem bekannt und haben einen weitaus kleineren CO2-Fußabdruck als selbst Brettsperrholzplatten.

Diagramm einer Betonplatte in Hohlkörperbauweise

Foto einer Betonplatte in Hohlkernbauweise

Die Betonfertigteilplatte hat rohrförmige Hohlräume, die sich über die gesamte Länge der Platte erstrecken, typischerweise mit einem Durchmesser, der 2/3-3/4 der Dicke der Platte entspricht. Dadurch ist die Platte viel leichter als eine massive Vollbetonbodenplatte gleicher Dicke oder Festigkeit. Das geringere Gewicht senkt auch die Material- und Transportkosten. Die Platten sind in der Regel 120 cm breit und haben eine Standarddicke zwischen 15 cm und 50 cm. Für den Biegewiderstand sorgt ein Bewehrungsdrahtseil.

Platten aus Spannbeton werden in der Regel in Längen von bis zu 200 Metern hergestellt. Dabei wird der nasse Beton zusammen mit dem Spannstahlseil aus einer beweglichen Form extrudiert. Die durchgehende Platte wird dann mit einer großen Diamantkreissäge auf die gewünschte Länge geschnitten. Die Werksfertigung bietet die offensichtlichen Vorteile eines geringeren Zeit-, Arbeits- und Schulungsaufwands.

Ein weiteres Fertigungssystem produziert Hohlkörperdecken aus Stahlbeton (nicht vorgespannt). Diese werden auf Karussell-Fertigungsstraßen direkt auf exakte Länge und als Lagerprodukt hergestellt. Allerdings ist die Länge auf etwa 7-8 Meter begrenzt. Vor allem in Belgien ist diese Methode im privaten Wohnungsbau weit verbreitet.

Um den modernen Standards (sowohl bei Hohlkern- als auch bei Massivplatten) in Sachen Schallschutz gerecht zu werden, muss der Boden mit einem weichen Bodenbelag versehen werden, der den Trittschall dämpfen kann, oder es sollte ein schwimmender Estrich eingebaut werden. Eine Alternative ist die Unterlegung der Bodenplatten mit einem Gummistreifen.

Hohlkörperplatten und Wandelemente ohne Spannstahldraht können mit Extrudern geformt werden. Die Größe dieser Elemente reicht typischerweise in der Breite von 600 bis 2400 mm, in der Dicke von 150 bis 500 mm und kann in Längen von bis zu 24 m geliefert werden.

Die Hohlräume des Hohlkerns können als Leerrohre für Installationen genutzt werden. Die Innenseite des Kerns kann beschichtet werden, um ihn als Lüftungskanal zu verwenden.

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