„Wie würden Sie sie behandeln?
„Wie lautet die Diagnose?
Klinischer Befund
Der Begriff Pseudo-Halo-Nävus wurde ursprünglich von Zakaudek 2006 verwendet, um die Nävi bei einer Patientin mit mehreren gleichmäßig pigmentierten Nävi mit umgebenden hypopigmentierten Ringen auf ihrem Bauch zu beschreiben.1 Aufgrund des körperlichen Befundes wurde bei dieser Patientin zunächst die Diagnose Halo-Nävi gestellt. Sie gab jedoch schließlich an, dass sie vor dem Schwimmen und Sonnenbaden Sonnenschutzmittel nur auf ihre Nävi und nicht auf die gesamte exponierte Haut auftrug, um die Entwicklung eines Melanoms zu vermeiden.
Die Autoren bemerkten mehrere Nävi mit ähnlichen Merkmalen am Rumpf und an den Extremitäten der Patientin und prägten die Diagnose Pseudo-Halo-Nävus. Zakaudek betonte die Notwendigkeit, Patienten, insbesondere Jugendlichen, die Notwendigkeit der zwingenden Verwendung von Sonnenschutzmitteln und anderer Schutzmaßnahmen für die gesamte Hautoberfläche zu verdeutlichen, um das Hautkrebsrisiko zu verringern.1
Unsere Patientin
Auf weitere Befragung gestand unsere Patientin, dass sie einen runden, undurchsichtigen Aufkleber über ihren Nävi am linken Rippenrand anbrachte, wenn sie sich draußen in der Sonne oder im Sonnenstudio aufhielt, um das Risiko von Hautkrebs zu minimieren. Dies führte zur Entwicklung eines Pseudo-Halo-Nävus. Eine vollständige Hautuntersuchung ergab viele symmetrische Nävi mit einheitlicher Pigmentierung, Textur und gut abgegrenzten Rändern, aber keine anderen Pseudo-Halo-Nävi.
Differenzialdiagnose: Halo-Nävus
Der Halo-Nävus (auch bekannt als Sutton-Nävus oder Leukoderma aquisitum centrifugum) beschreibt einen pigmentierten Nävus, der einen meist scharf abgegrenzten hypopigmentierten und schließlich depigmentierten umgebenden Ring entwickelt. Der Naevus verschwindet in der Regel über Monate bis Jahre, und der Halo repigmentiert über Monate bis Jahre.2
Halo-Nävi wurden bei etwa 1 % der Personen zwischen dem Säuglingsalter und dem Alter von 30 Jahren beobachtet. Die Prävalenz steigt auf 18% bis 26% bei Personen mit Vitiligo.3 Brazzelli fand heraus, dass Halo-Nävus bei Patienten mit Turner-Syndrom häufiger vorkommen.4 Halos wurden in der Umgebung von kongenitalen nevomelanozytären Nävus, blauen Nävus und Spitz-Nävus sowie von nicht-melanozytären Läsionen wie Dermatofibromen, Neurofibromen und Verruca plana berichtet.3 Ein Halo-Phänomen kann sich um Melanome und regressive Melanome entwickeln, aber die Halos sind oft nicht einheitlich oder gut abgegrenzt. Die pigmentierten Läsionen, wenn sie noch vorhanden sind, haben meist atypische Merkmale.
Die genaue Pathogenese des Halo-Nävus ist unbekannt. Zeff schlug vor, dass der Halo-Nävus sowohl durch zellvermittelte als auch durch humoral vermittelte Immunantworten entsteht. Er postulierte, dass reifende Naevi nevozelluläre Antigene freisetzen, die eine B-Zell- und T-Zell-Aktivierung verursachen. Anschließend werden CD8+ T-Zellen, die spezifisch für die nävozellulären Antigene sind, und nävusspezifische Antikörper gebildet, die einen weiteren Pigmentverlust um den Naevus herum auslösen.5
Zusammenfassung
Zusammenfassend ist eine sorgfältige Detektivarbeit notwendig, um zwischen Halo- und Pseudo-Halo-Nävi zu unterscheiden. Angemessene Beratung bezüglich der Notwendigkeit des Ganzkörperschutzes vor Sonneneinstrahlung sollte betont werden. Bei der Nachuntersuchung hatte unsere Patientin die Pseudo-Halo-Nävi am linken Rippenrand nicht mehr. Sie zeigte jedoch einen weiteren Bereich mit Hypopigmentierung (in Form des Playboy-Bunny-Logos) an der linken Hüfte.
MS. GLICK ist Medizinstudentin an der George Washington University Medical School, Washington, DC.
DR. YAMOUT ist wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung für Kinderchirurgie, Department of Surgery, School of Medicine and Biomedical Sciences, SUNY at Buffalo, N.Y.
DR. GLICK ist stellvertretender Vorsitzender der Abteilung für Chirurgie und Professor für Chirurgie, Pädiatrie und Geburtshilfe/Gynäkologie, School of Medicine and Biomedical Sciences, SUNY at Buffalo, N.Y.
Die Autoren und der Herausgeber der Sektion haben keine Verbindungen zu oder finanzielle Interessen an Organisationen, die ein Interesse an irgendeinem Teil dieses Artikels haben könnten, offenzulegen.
Die Vignetten basieren auf realen Fällen, die modifiziert wurden, um den Autoren und dem Herausgeber zu ermöglichen, sich auf die wichtigsten Lehrpunkte zu konzentrieren. Auch Bilder können für Lehrzwecke bearbeitet oder ersetzt werden.
1. Zaludek I, Moscarella E, Argenziano G: Artifactual „pseudo-halo nevi“ secondary to sunscreen application. J Am Acad Dermatol 2006;54:1106
2. Kane KS, Ryder JB, Johnson RA, et al: Color Atlas and Synopsis of Pediatric Dermatology. New York: McGraw-Hill Companies, Inc; 2002:158
3. Wolff K, Johnson RA, Suurmond D: Fitzpatrick’s Color Atlas & Synopsis of Clinical Dermatology, 5th Edition. New York: McGraw-Hill Companies, Inc; 2005:170
4. Brazzelli V, Larizza D, Martinetti M, et al: Halo nevus, rather than vitiligo, is a typical dermatologic finding of Turner’s syndrome: Klinische, genetische und immungenetische Studie bei 72 Patienten. J Am Acad Dermatol 2004;51:354
5. Zeff R, Frietag A, Grin C, et al: The immune response in halo hevi. J Am Acad Dermatol 1997;37:620