Vor sechzig Jahren stellte der Psychologe Carl Rogers einen neuen Ansatz für die Psychotherapie vor, der als Gegensatz zu den damals vorherrschenden verhaltenstherapeutischen und psychoanalytischen Theorien konzipiert war. Anders als die Verhaltenstherapie betont der Rogers-Ansatz nicht das Handeln gegenüber dem Fühlen und Denken, und anders als die Psychoanalyse befasst er sich nicht mit unbewussten Wünschen und Trieben. Er nannte seine Methode zunächst nondirektive Therapie, später klientenzentrierte und personenzentrierte Therapie.
Die Methode lässt sich zum Teil dadurch definieren, was Rogerianische Therapeuten nicht oder nur selten tun: Fragen stellen; Diagnosen stellen; psychologische Tests durchführen; Interpretationen, Bewertungen und Ratschläge geben; Beruhigung, Lob oder Tadel anbieten; dem Klienten zustimmen oder widersprechen oder eigene Meinungen äußern; auf Widersprüche hinweisen; unbewusste Wünsche aufdecken; oder die Gefühle des Klienten gegenüber dem Therapeuten erforschen.
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