Plinius der Jüngere (ca.61 n. Chr. – ca.112 AD)

Plinius der Jüngere ©Plinius der Jüngere war ein römischer Beamter und Schriftsteller, berühmt für seine Briefe, die eine wichtige Quelle für die römische Geschichte sind.

Gaius Plinius Caecilius Secundus, bekannt als Plinius der Jüngere, war der Sohn eines Landbesitzers aus Comum in Norditalien. Nach dem Tod seines Vaters wurde Plinius von seinem Onkel, Plinius dem Älteren, dem Autor einer berühmten Enzyklopädie über Naturgeschichte, erzogen. Im Jahr 79 n. Chr. wurde er Zeuge des Ausbruchs des Vesuvs, der seinen Onkel tötete. Er beschrieb dies später in einem Brief an seinen Freund, den Historiker Tacitus.

Plinius reiste für die späteren Phasen seiner Ausbildung nach Rom und machte später eine erfolgreiche Karriere in der Justiz und der Regierung. In den späten 80er Jahren n. Chr. trat er in den Senat ein und hielt als Konsul im Jahr 100 n. Chr. seinen Panegyricus zu Ehren des Kaisers Trajan. Seine überarbeitete und erweiterte Fassung dieser Rede ist eine der ganz wenigen erhaltenen lateinischen Reden, die nicht von Cicero stammen. Um 110 n. Chr. wurde Plinius zum Statthalter der römischen Provinz Bithynia-Pontusis (Nordwest-Kleinasien) ernannt.

Die ersten neun Bücher von Plinius‘ Briefen, geschrieben an Freunde und Kollegen, sind formale literarische Kompositionen, die ein Bild der Zeit vermitteln sollen. Sie berichten von politischen Ereignissen wie Senatsdebatten, Wahlen und Prozessen sowie von gesellschaftlichen und häuslichen Angelegenheiten, enthalten aber auch Ratschläge, topographische Beschreibungen und sogar Arbeitszeugnisse. Das zehnte Buch besteht aus Briefen an und von Kaiser Trajan, die meist während Plinius‘ Statthalterschaft geschrieben wurden. Sie wurden nicht mit Blick auf eine Veröffentlichung geschrieben und wurden wahrscheinlich erst nach Plinius‘ Tod veröffentlicht. In diesen Briefen bittet er Trajan um Entscheidungen in Angelegenheiten, die seine Provinz betreffen. Diese Briefe sind eine wichtige Quelle für die römische Provinzverwaltung und geben einen faszinierenden Einblick in den Papierkram, mit dem sich die Kaiser beschäftigen mussten.

Plinius ist vermutlich um 112 n. Chr. in Bithynia-Pontusis gestorben.

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