Das Harnsteinleiden ist eine hochprävalente Erkrankung, die etwa 10 % der Bevölkerung betrifft und deren Häufigkeit in den letzten 20 Jahren deutlich zugenommen hat. Damit einhergehend nimmt auch die Rate der Steinerkrankungen bei Frauen und Kindern zu. Die Behandlung von Steinleiden in bestimmten Bevölkerungsgruppen, z. B. bei Kindern und während der Schwangerschaft, kann den Urologen vor besondere Herausforderungen stellen. In beiden Populationen wird angesichts der Komplexität der Patienten ein multidisziplinärer Ansatz dringend empfohlen. Eine prompte und genaue Diagnose erfordert ein hohes Maß an Verdacht und einen umsichtigen Einsatz der diagnostischen Bildgebung angesichts der höheren Risiken einer Strahlenbelastung. Im Allgemeinen reicht die Behandlung von konservativen bis hin zu invasiveren Ansätzen und muss individuell auf den Patienten abgestimmt werden, wobei die möglichen unerwünschten Wirkungen sorgfältig zu berücksichtigen sind. Innovationen in der endourologischen Ausrüstung und Technik haben jedoch eine breitere Anwendung der chirurgischen Steinbehandlung bei diesen Patienten und bedeutende Fortschritte auf diesem Gebiet ermöglicht. Diese Übersichtsarbeit befasst sich mit der Geschichte und den aktuellen Fortschritten bei der Diagnose und Behandlung von Steinleiden in der schwangeren und pädiatrischen Bevölkerung. Für den Urologen ist es von größter Bedeutung, die Komplexität der richtigen Behandlung von Steinen bei diesen Patienten zu verstehen, um die Wirksamkeit der Behandlung zu maximieren und gleichzeitig Komplikationen und Morbidität zu minimieren.