Wie wird man beim Schach besser?
- Spielen Sie die richtigen Schacheröffnungen und befolgen Sie die wichtigsten Eröffnungsprinzipien.
- Lösen Sie regelmäßig Schachrätsel, um Ihr Erkennen von taktischen Mustern zu verbessern.
- Sammeln Sie Spielerfahrung, indem Sie stärkere Gegner herausfordern.
- Analysieren Sie Ihre eigenen Partien, indem Sie Ihr Gehirn benutzen, nicht den Computer.
- Halten Sie sich körperlich fit, um in langen Partien gut abzuschneiden.
Wenn Sie diesen Artikel lesen, stehen die Chancen gut, dass Sie besser im Schach werden möchten. Sind Sie ein Anfänger im Schach und wollen Ihre Fähigkeiten verbessern? Sind Sie in die weite Welt des Schachs eingetaucht, sind sich aber nicht sicher, wie Sie gegen Ihre Gegner gewinnen können? Haben Sie einige Turniere gespielt, ohne befriedigende Ergebnisse zu erzielen?
Wir hoffen, in diesem Artikel eine Lösung für Sie zu haben. Sie werden sehen, dass es weit mehr braucht, um im Schach besser zu werden, als nur stundenlang vor Büchern zu sitzen oder bestimmte Muster auswendig zu lernen.
Viele Anfänger machen den Fehler zu denken, dass das Nachahmen von Großmeistern oder das Auswendiglernen ihrer Züge, auch ohne sie zu verstehen, der Schlüssel zum Erfolg ist. Diese Dinge allein helfen Ihnen jedoch überhaupt nicht, sich zu verbessern!
Lassen Sie uns einige Ideen anschauen, wie Sie besser im Schach werden, damit Sie Ihre Ziele einfacher erreichen können.
Wie man besser im Schach wird – Schachtipp #1: Eröffnungen und Endspiele
Niemals einfach Züge auswendig lernen, wenn Sie Eröffnungen lernen! Das ist Zeitverschwendung. Wie bei vielen Dingen im Leben führt Auswendiglernen nicht immer zu besonderen Ergebnissen!
Wenn Sie in Mathematik Bruchrechnung lernen müssen, macht es keinen Sinn, die Schritte auswendig zu lernen, nur um zur Lösung zu kommen, ohne zu verstehen, was Sie eigentlich tun. Im Schach ist es nicht anders.
Ein gutes Beispiel dafür, was schiefgehen kann, wenn man einfach eine Reihe von Eröffnungszügen auswendig lernt, ohne zu verstehen, was man tut, ist die Sibirische Falle im Morra-Gambit.
Schwarz kann auf diese Eröffnungsfalle anspielen, wenn Weiß seine Eröffnungszüge auf Autopilot spielt.
Ein Anfänger sollte die Grundprinzipien für die Eröffnung lernen, anstatt sie alle ausführlich zu studieren. Eine solche Vorbereitung kann vor einer Schachpartie während eines Turniers nützlich sein, aber konzentrieren Sie sich nicht ausschließlich darauf!
Das Verstehen der grundlegenden Prinzipien, wie z.B. alle Figuren zu entwickeln, den König in Sicherheit zu bringen und zu versuchen, das Zentrum zu kontrollieren, ist der wichtigste Punkt beim Training von Eröffnungen.
Darüber hinaus haben die meisten Menschen nicht genug Zeit, um sich mit dieser zeitraubenden Tätigkeit des genauen Studiums von Schacheröffnungen zu beschäftigen. Vielbeschäftigte Menschen, die arbeiten oder zur Schule gehen müssen, sollten sich auf wenige Eröffnungen konzentrieren.
Es ist besser, in wenigen Bereichen ein Experte zu sein, als nur ein Bruchteil an Wissen in verschiedenen Bereichen zu haben.
Endspiele hingegen müssen meist sehr präzise gespielt werden. Ein falscher Zug kann zum Verlust der ganzen Partie führen! Wenn Sie Endspiele studieren, ist es von großer Bedeutung, Ihre Züge doppelt zu überprüfen.
Stellen Sie sicher, dass Sie sich nicht verrechnet oder etwas übersehen haben! Hier ist ein Beispiel:
Außerdem ist das Üben der theoretischen Seite des Schachs grundlegend, um besser im Schach zu werden. Wenn Sie ein Endspiel theoretisch gelernt haben, indem Sie z.B. die Partien großer Schachspieler analysiert haben, aber Sie haben das Endspiel nie selbst geübt, dann könnten Sie in Schwierigkeiten geraten, wenn diese Stellungen in Ihren eigenen Partien auftauchen.
Lernen Sie nicht nur mit einem Buch, sondern versuchen Sie, Ihr Wissen anzuwenden! Genauso wie Sie eine Sprache nicht lernen können, ohne die Wörter laut auszusprechen, werden Sie sich nicht an die Endspiele erinnern, ohne sie zu üben.
Wie man beim Schach besser wird – Schachtipp #2: Taktik
Taktische Muster treten in Schachpartien immer wieder auf. Es ist sehr ratsam, täglich einige Rätsel zu lösen, um sie in Ihren Partien erkennen zu können.
Sie können Bücher verwenden oder Sie können Schach-Webseiten besuchen, die Taktik-Trainer enthalten. Eine andere bequeme Möglichkeit, die das Leben wirklich einfach macht, ist es, eine App auf Ihr Smartphone herunterzuladen und einige Rätsel zu lösen, wo immer Sie auch sind.
Es gibt jedoch einen großen Unterschied zwischen dem Lösen von Rätseln und einem echten Schachspiel. Im echten Spiel sagt Ihnen niemand, dass es auf dem Brett einen taktischen Trick gibt, nach dem Sie suchen müssen. Die wahre Kunst besteht darin, zu lernen, diese taktischen Ideen in Ihren eigenen Partien zu entdecken.
Ein Problem, das viele Schachspieler beim Berechnen von Linien haben, ist die Visualisierung der Stellungen in ihrem Kopf. Oft ertappen sie sich dabei, dass sie eine tolle Idee haben, aber nicht in der Lage sind, diese bis zum Ende durchzurechnen.
Diese Spieler haben oft ein mangelndes Gedächtnis oder können sich die andere Situation auf dem Brett einfach nicht vorstellen. In einer Schachpartie dürfen Sie keine Figuren bewegen, um die Endstellung zu sehen, also muss alles, was Sie berechnen, im Kopf stattfinden!
Aber keine Sorge! Es gibt schöne Möglichkeiten zu trainieren, um Ihre Rechenleistung zu verbessern. Eine Methode ist, von Zeit zu Zeit mit verbundenen Augen Schach zu spielen. Auch wenn Sie anfangs nicht in der Lage sind, eine ganze Partie zu spielen, werden Sie sich nach regelmäßigem Training sicherlich in diesem Bereich verbessern und das Rechnen wird für Sie kein Problem mehr darstellen!
Eine weitere gute Möglichkeit, diesen Bereich zu verbessern, ist es, Taktiken zu lösen, die Ihnen normalerweise leicht fallen – aber ohne auf das Brett zu schauen. Diese Methode ist sehr effektiv, und Sie werden sehen, wie Sie schnell besser im Rechnen werden.
Hier sind vier Schachrätsel, die Sie im Kopf lösen können (alle Lösungen finden Sie am Ende des Artikels):
Für weitere Schachtipps, wie Sie beim Schach besser werden, indem Sie Ihr Sehvermögen und Ihre Rechenfähigkeiten durch Blindschach verbessern, empfehlen wir Ihnen, Großmeister Timur Gareyev zuzuhören – einem Blindschach-Weltrekordhalter.
Timur hat 48 Partien gleichzeitig gespielt, davon 37 gewonnen, 7 unentschieden und nur 6 verloren – und das alles, ohne einen einzigen Blick auf ein Brett zu werfen.
Wie man beim Schach besser wird – Schachtipp #3: Erfahrung im Schach
Um beim Schach besser zu werden, muss man so viel Erfahrung mit dem Spiel wie möglich sammeln. Der direkte Umgang mit dem Spiel ist der effektivste Weg, um besser zu werden. Erstens: Üben, üben, üben!
Spielen Sie Schach so viel Sie können. Nehmen Sie an Turnieren teil, gehen Sie häufig in Ihren Schachverein oder spielen Sie online zu Hause.
Zweitens ist Kommunikation sehr wichtig. Lassen Sie sich von besseren Spielern inspirieren, indem Sie mit ihnen sprechen. Menschen, die mehr Erfahrung haben, können Ihnen oft nützliche Ratschläge geben oder Ihre Aufmerksamkeit in die richtige Richtung lenken.
Sie können auch einen Coach in Anspruch nehmen. Ein Coach kann auf Ihre individuellen Probleme eingehen und Ihnen helfen, daran zu arbeiten.
Das heißt aber nicht, dass der Coach alle Ihre Probleme löst. Ein Coach ist ein Begleiter und Helfer, der Sie individuell berät und es Ihnen so viel leichter macht, besser im Schach zu werden.
Leider sind Privatstunden mit Schachtrainern meist sehr teuer und es ist für Vielbeschäftigte nicht einfach, passende Termine zu finden.
Wenn individuelles Training aus verschiedenen Gründen nicht machbar ist, gibt es andere Möglichkeiten, besser im Schach zu werden. Sie können zum Beispiel mit Online-Schachserien oder mit Schachbüchern lernen.
- Für mehr Details lesen Sie diesen informativen Artikel über die Vor- und Nachteile von Schachtrainern, Schachbüchern und Schachvideos: Was ist die beste Schachtrainingsmethode? Chess Videos vs Chess Books vs Chess Teacher
How To Get Better At Chess – Chess Tip #4: Use your own Brain
Das Reflektieren Ihrer Partien und das Analysieren derselben ist grundlegend für die Verbesserung Ihrer Schachkenntnisse. Der beste Weg, dies zu tun, ist ein besserer Spieler oder ein Trainer, der Ihnen dabei helfen kann.
Wenn Sie Ihre Partien jedoch selbst analysieren, ist es extrem wichtig, Ihr eigenes Gehirn zu benutzen und nicht nur die Schachengines!
Sein Sie nicht faul und lassen Sie sich einfach von der Maschine die besten Züge sagen. Sie haben den Computer während Ihrer realen Partien nicht an Ihrer Seite.
Investieren Sie Ihre Schachstudienzeit in eine detaillierte Analyse Ihrer eigenen Partien, insbesondere der Partien, die Sie verloren haben, da Sie daraus mehr lernen werden! Am Ende können Sie dann den Computer um Tipps bitten.
Manchmal können selbst die besten Spieler der Welt eine Stellung nicht umwandeln, die der Computer als +1,5 Vorteil bewertet. Verlassen Sie sich also nicht auf die künstliche Intelligenz, sondern auf Ihr eigenes Gehirn!
Wie man beim Schach besser wird – Schachtipp #5: Fitness
Zu guter Letzt darf die körperliche Fitness beim Schachspielen nicht unterschätzt werden. Top-Schachgroßmeister wissen, dass sie ihren Körper in Topform halten müssen, um auf höchstem Niveau zu spielen.
Der Weltmeister Magnus Carlsen zum Beispiel treibt regelmäßig Sport, um sich fit zu halten. Er macht seine Eröffnungsvorbereitung auf dem Laufband, ist ein begeisterter und talentierter Fußballspieler und bringt seinen eigenen persönlichen Koch zu Schachturnieren mit, um seine strenge Diät einzuhalten.
Der frühere Schachweltmeister Vishy Anand zum Beispiel hat vor seinem ersten WM-Match gegen Magnus Carlsen im Jahr 2013 viel Sport gemacht, vor allem Schwimmen.
Er hat ein paar Kilos abgenommen und wollte in exzellenter Form sein, um gegen Carlsen anzutreten, der mehr als 20 Jahre jünger ist als er.
Wenn man an Turnieren teilnimmt, bei denen man 7 bis 9 Runden spielt und jede davon 5 oder 6 Stunden dauern kann, ist das natürlich nicht nur eine Frage der schachlichen Fähigkeiten, sondern auch eine Herausforderung für die Kondition!
Manchmal muss man sogar zwei Partien pro Tag spielen, so dass sich die Gesamtspielzeit auf 12 Stunden belaufen kann!
Die folgende Partie vom jüngsten Sinquefield Cup 2018 ist ein brillantes Beispiel dafür, welchen Unterschied die körperliche Fitness bei langen, anstrengenden Partien machen kann.
Magnus Carlsen hat in einem ausgeglichenen Endspiel lange gepresst und schließlich aus dem scheinbaren Nichts einen Sieg herausgequetscht.
Super-GM Sam Shankland hat die Partie auf Facebook kommentiert (siehe Bild rechts).
Carlsen, Magnus (2842) – Karjakin, Sergey (2773), Saint Louis 2018
Wir werfen einen Blick auf die Partie nach dem 24. Zug von Schwarz. Die Stellung ist annähernd ausgeglichen. Weiß hat die bessere Bauernstruktur, aber mit den verschiedenfarbigen Läufern ist es nicht einfach, den schwachen Bauern von Schwarz auf d5 erfolgreich anzugreifen.
Doch Magnus Carlsen zeigt, dass man im Schach eine Mischung aus Geduld und Druck braucht, um zu gewinnen. 64 Züge später wird Karjakin die Partie aufgeben. Mal sehen, was passiert ist:
Zusätzlich sollte man darauf achten, dass man genug Schlaf bekommt. Eine ausgewogene und gesunde Ernährung ist ebenfalls wichtig, damit Sie sich während Ihrer Partien fit statt müde und träge fühlen.
Daher sind sowohl geistige als auch körperliche Fitness wichtige Faktoren, wenn es darum geht, besser im Schach zu werden.
Abschluss – Wie wird man besser im Schach?
Nun haben Sie verschiedene wichtige Ratschläge und Hinweise gelesen, wie man besser im Schach wird. Wir hoffen, dass dieser Artikel hilfreich und lehrreich für Sie war, damit Ihrem Aufstieg im Schach nichts mehr im Wege steht!
Wenn es noch weitere wichtige Tipps gibt, die Ihrer Meinung nach ebenfalls erwähnt werden sollten, teilen Sie uns dies bitte in den Kommentaren mit.
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Alle Schachspieler waren irgendwann einmal Anfänger, auch Großmeister Damian Lemos.
Mit harter Arbeit, Ausdauer und dem richtigen Training konnte Damian mit 14 Jahren den FIDE-Meistertitel erlangen, wurde dann mit 15 Jahren Internationaler Meister und mit 18 Jahren Großmeister.
Es war eine Reise voller Schmerz, Opfer, Entschlossenheit und Triumph.
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Lösungen für Augenbinden-Rätsel:
- 1.Nf2#
- 1.Qc3#
- 1.Qc8#
- Nein, der Springer braucht 4 Züge.
- g5
- 3 Züge
- Nein, es ist ein illegaler Zug.
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